Bildserie "Die Dritte Landschaft"

Der französische Landschaftsarchitekt Gilles Clément definiert die „Dritte Landschaft“ als diejenigen Areale, die abwertend oder gar moralisch betrachtet möglichst schnell beseitigt oder einer Nutzung zugeführt werden sollen:
Die Randzonen an Straßen und Flüssen und die Brachen. Als Refugien der Artenvielfalt und Orte einer inkonstanten Evolution ehrt er sie mit dem Namen „Dritte Landschaft“ und skizziert sie im Verhältnis zu Kultur und Gesellschaft. Es sind Räume, in denen der Mensch nicht als Beherrscher auftritt.

 

Hintergrund für die Namensgebung ist die Entwicklung der Landschaft seit dem Auftreten des Menschen: Die „Erste Landschaft“ beschreibt die ursprünglich vorhandene und vom Menschen (noch) unberührte Landschaft. Die vom Menschen beeinflusste, umgestaltete oder gar erst neu geschaffene Umwelt stellt die „Zweite Landschaft“ dar. Die (ggf. nur vorübergehende) Aufgabe von deren menschlicher Nutzung und die Zurrückeroberung dieser Räume und eine Umgestaltung menschengemachter Strukturen durch die Natur wird als „Dritte Landschaft“ bezeichnet.

 

Die Bilder dieser Serie zeigen vom Menschen aufgegebene/verlassene Räume und Strukturen, die durch die Natur - vor allem durch Pflanzen - zurückerobert oder neu besiedelt und teilweise auch verändert wurden.